Anekdoten

„Der Lehrer Bussard"


Bis ca. 1927 gab es an der Lichtenberger Schule den „Lehrer Bussard".
 

Links außen steht der "Lehrer Bussard"


Dieser wurde von Schülern, sowie Eltern nicht sonderlich gemocht. Man konnte sogar sagen, dass ihn manche wegen seiner Strenge und übermäßigen Härte sogar hassten.


So entschlossen sich eines Tages einige Eltern, dem „Lehrer Bussard" bei einem seiner Spaziergänge aufzulauern, um diesem Mal eine entsprechende Abreibung zu verpassen.


Die Eltern hatten die Rechnung aber offensichtlich ohne den Wirt gemacht, denn der „Lehrer Bussard" hatte augenscheinlich mit einer solchen Attacke gerechnet und sich entsprechend vorbereitet. Als man ihm „ans Fell" wollte, zog er eine Schusswaffe aus dem Hosenbund und schoss in Luft.


Da man den Lehrer offensichtlich erst jetzt richtig einzuschätzen wusste, ließ man von nun an von ihm ab. Von einer weiteren körperlichen Auseinandersetzung zwischen Eltern und dem Lehrer zu einem späteren Zeitpunkt ist nämlich nichts mehr bekannt.


Es ist noch bekannt, dass der „Lehrer Bussard" mit einer Frau Luise Kratz aus Künzenhohn verheiratet war. Aufgrund seines Fehlverhaltens wurde der Lehrer Bussard auf Wunsch vieler Eltern später durch die Bezirksregierung Köln von seinem Posten an der Lichtenberger Schule enthoben.


... erzählt von Toni Knopp
... geschrieben von R. Limbach
 


„Brauchen Lehrer Badezimmer?"

 

In den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg war ein Badezimmer im Wohnhaus der „pure Luxus". Die Toilette befand sich in der Regel außerhalb des Hauses (sog. Plumpsklo), man wusch sich an Waschschüsseln und badete in der sog. „Zinkwanne".

 

Im Jahre 1950 besaßen in Lichtenberg nach Auskunft der Erzähler nur die Familie Kreuer (damalige Bäckerei), die Familie Schiefer (Eltern von Karl-Heinz Schiefer) und das Elterhaus von Manfred Reuter ein eigenes Badezimmer im Haus. Hier befand sich eine Toilette, es wurde sich hier gewaschen und „en de Bött" gebadet.

 

Als dann im Jahre 1950 das neue Schulgebäude (heutiger Lichtenberger Kindergarten) eingeweiht wurde, befanden sich in den darüber befindlichen zwei Lehrerwohnungen jeweils ein Badezimmer.

 

Der damalige Bürgermeister „Pantaleon Schmitz" hat daraufhin wohl in einer Gemeinderatssitzung folgende Frage gestellt: „Warum brauchen Lehrer denn Badezimmer? Die werden doch gar nicht dreckig."

 

... erzählt von Georg Czinzcoll / erweitert durch Manfred Reuter

... geschrieben von R. Limbach
 


„Die Meisterschützen"

 

Im Mai des Jahres 1945 war Lichtenberg durch die Amerikaner besetzt.

 

Im Ort selber befanden sich noch zurückgelassene Panzer, Geschütze und wohl auch Munition, denn die damals noch in den Kinderschuhen steckenden Personen Hans Knipprath und Hans Schorn fanden entsprechende Munition und steckten sie in ein Geschütz.

 

Die Munition wurde verschossen und schlug auf dem Westerhausener Friedhof ein, nachdem sie eine Wand des Lichtenberger Wohnhauses Rings / Uckerather Str. 80 durchschlagen hatte.
 

Die Entfernung beträgt etwa 3km Luftlinie.


Die amerikanischen Besatzer fanden die „Aktion" überhaupt nicht lustig und nahmen die beiden Kinder erst einmal in Haft. Ein amerikanischer Offizier hatte glücklicherweise ein Einsehen. Er erkannte, dass die beiden Jungs nicht in Absicht gehandelt hatten und entließ die beiden.


... erzählt von Josef Kirschbaum
... geschrieben von R. Limbach
 

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